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Jahr- & Wochenmärkte

Mit der Marktrechtsverleihung Anfang des 15. Jahrhunderts durfte Gefrees fünf Jahrmärkte und einen Wochenmarkt abhalten. Die Jahrmärkte finden seit jeher zu den gleichen Terminen statt, nämlich zu:

  • Mittfasten, am Dienstag nach Okuli (März)
  • Pfingsten, am Dienstag nach Kantate (Mai)
  • Johanni, am 24. Juni
  • Bartholomä, am 24. August
  • Martini, am Dienstag vor Martini (November)

Fiel Johanni oder Bartholomä auf einen Sonntag, fand der Markt dann am darauffolgenden Dienstag statt. Nach dem Zweiten Weltkrieg hob man diese Regel auf. Johanni- und Bartholomämarkt blieben von nun an gleich, egal ob Sonntag oder Werktag.

Jahrmarktstand in der Hauptstraße 1954

Pfarrer Füssel schrieb 1791 in sein Reisetagebuch über Gefrees:

„Im ganzen Bayreutherischen Oberlande wird schwerlich ein Landstädtchen zu finden sein, dass so viele wohlhabende und zum Teil sehr reiche Bürger hat. Viele Umstände befördern ihren Wohlstand. Ihre fünf Jahrmärkte geben besonders viel Nahrung, denn die ganze Hauptstraße ist dann mit den Buden und alle Häuser sind mit einquartierten Handelsleuten gefüllt.“

Ursprünglich wurden die Jahrmärkte auf dem „Markt“, also in der Hauptstraße, abgehalten. Zu beiden Seiten standen seinerzeit die Kärwastände entlang der Fahrbahn. In Hochzeiten immerhin bis zu 30 Stände. Aufgrund steigender Verkehrszahlen drehte man später die Stände in Richtung Gehsteig, damit die Kunden nicht mehr auf der Straße laufen mussten. Der Verkehr war auch der Grund, dass der Markt von der Hauptstraße wegsollte. Geplant war eigentlich der Umzug in die Schulstraße. Doch dies stieß auf Widerstand, auch seitens der Händler, sodass man sich schließlich auf den Anger einigte, wo sie auch heute noch stattfinden.

Wegen mangelnder Händler und wegen immer weniger Resonanz in der Bevölkerung wurden ab 2014 die beiden Jahrmärkte an Johanni und an Bartholomä ausgesetzt.
Auch Viehmärkte fanden in Gefrees ebenfalls regelmäßig statt, nämlich an jedem Samstag in der Fastenzeit. Für sie gab es früher die Marktwiesen. Sie waren in dem Bereich, wo man 1926 den Fußballplatz gebaut hat.

Blick über den damals neu gebauten Fußballplatz zu den Marktwiesen in Richtung Maschinenfabrik Herold, 1928 – Foto: Archiv Klaus Weisheit

Thomas Seiferth aus Schamlesberg beim Bratwurstessen am Markt – Foto: Hans Hoffritz

Im Stadtentwicklungskonzept Ende der 1990er Jahre schlug man vor, einen Bauernmarkt in Gefrees ins Leben zu rufen. Geplant als ein monatlicher Markt, bei dem die Einheimischen ihre Erzeugnisse feilbieten können. Ein Konzept wurde erarbeitet, das vorsah, den Bauernmarkt zwischen März und November stattfinden zu lassen, jeweils am zweiten Samstag im Monat von 8 bis 12 Uhr. Am 14. Oktober 2000 fand der erste Gefreeser Bauernmarkt statt. Die ersten Monate sogar mit Livemusik von Ralf Bayerlein.
Diesen Markt gibt es bis heute.

Tipp der Redaktion
Zum Verkaufsstart am 9. April 2022 stellt das Historische Forum Gefrees ihr neues Taschenbüchlein „Gefresser Geschichten – Ein Spaziergang durch die Stadt“ auf dem Bauernmarkt vor.

Das Historische Forum Gefrees arbeitet regelmäßig mit Archiven, Historikern und Fachkompetenzen zusammen. Daher ist es über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und anerkannt.
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