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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

herzlich willkommen in 2024!
Hoffentlich konnten Sie Ruhe und Besinnlichkeit während der Feiertage finden, um dann mit Schwung ins neue Jahr zu starten.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie dieses neue Jahr mit viel Elan gestalten können. Hierzu wünsche ich Ihnen viel Gesundheit und viele schöne und glückliche Momente.

Aus kommunaler Sicht gibt es im Jahr 2024 einige Herausforderungen. Wir freuen uns aber auch auf einige besondere Momente.
Zu einem besonderen Moment wird auf jeden Fall die Fertigstellung unserer „neuen“ Grundschule zählen. Noch in diesem Monat werden unsere Schülerinnen und Schüler vom alten Gebäude in der Schulstraße in das umfassend sanierte Mittelschulgebäude an der TheodorHeuss-Straße umziehen. Die Arbeiten im Außenbereich werden da noch nicht abgeschlossen sein, sondern noch bis Mitte des Jahres andauern. Im Haus treffen die Kinder und Lehrkräfte auf ein bestens energetisch ertüchtigtes Gebäude mit modernster Technik, neuem Mobiliar, hellen Räumen, neuester digitaler Tafeltechnik (Whiteboards) und vielen weiteren Highlights.
Diese „neue“ Grundschule wird unseren Kindern beste Lernmöglichkeiten vor Ort bieten und unsere Gefreeser Familienwelt wird deutlich an Attraktivität gewinnen. Dieses Bauvorhaben war und ist ein Kraftakt für unsere Kommune, deshalb freuen wir uns sehr auf die Fertigstellung.

Einige weitere Bauvorhaben sollen in 2024 durchgeführt werden. Dabei handelt es sich teilweise um eine Wunschliste, weil wir noch nicht abschätzen können, ob die finanziellen Mittel dafür ausreichen werden. Genannt werden darf hier die Erneuerung des Abwasserkanals mit Überlaufbauwerk im Lübnitzgrund zwischen der Jonasgasse und der Witzleshofener Straße in Gefrees oder die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße von Metzlersreuth nach Hermersreuth. Ein Mobilfunkmast bei Metzlersreuth soll entstehen, ebenso muss die Generalsanierung und technische Erweiterung des Wasserhochbehälters weiter vorangetrieben werden. Hier sind die Planungen weit fortgeschritten, sodass nun auch hierfür Förderanträge gestellt werden können. Die Stadt Gefrees wird für diese Maßnahme nach heutiger Schätzung etwa 2,5 Mio. EUR aufwenden müssen.

Intensiv haben sich der Stadtrat und unsere Verwaltung in 2023 mit den Gebäuden Hofer Straße 1+3 und Stadthalle beschäftigt. Für diese Liegenschaften wurden Nutzungskonzepte erstellt und Finanzierungsmodelle für deren Sanierung erarbeitet. In 2024 wird es nun darum gehen, Detailplanungen zu beauftragen und weitere Förderungen zu beantragen. In Vorgesprächen mit der Regierung von Oberfranken und weiteren Behörden wurden sehr hohe finanzielle Unterstützungen in Aussicht gestellt. Diese gilt es nun abzugreifen und für Gefrees zu sichern.

Nicht nur die genannten Gebäude werden uns in diesem Jahr beschäftigen. Auch bei anderen Liegenschaften muss die zukünftige Nutzung geklärt bzw. eine eventuelle Sanierung geprüft werden. So beschäftigt uns die Frage:
„Was wird aus dem alten Grundschulgebäude?“ oder: „Wie können wir unsere Feuerwehrhäuser an neue Anforderungen heranführen?“. Nicht alles wird sich in den nächsten Jahren verwirklichen lassen, dafür ist der Investitionsbedarf einfach zu hoch.

Viel Engagement wird unsere Verwaltung in diesem Jahr in die Gründung eines Regionalwerkes einbringen. Dieser Verbund zwischen einigen unserer ILE-Gemeinden wird sich zum Ziel setzen, dass unsere Bürgerinnen und Bürger sowie unsere Städte und Gemeinden zu Gewinnern des Ausbaus der Erneuerbaren Energien in unserer Region werden und nicht nur große Investoren profitieren.

Es gibt gute Gründe, warum sich die Stadt Gefrees und die ILE dieser enormen Aufgabe stellen.

Bürgerstrom-Modell
Ziel ist, dass Bürger die Möglichkeit bekommen, Strom aus regionalen Anlagen günstiger zu beziehen als von einem überörtlichen Versorger.

Echte Bürgerbeteiligung
Menschen können in „ihrer“ Region Geld investieren. Sie profitieren somit vom wirtschaftlichen Erfolg, die Erlöse aus dem Betrieb der Anlagen bleiben in der Region.

Verantwortung für die Region: Bekannte Akteure, transparentes Geschäftsmodell
Bei einem Regionalwerk sind die Akteure bekannt. Bei fremden Investoren ist nicht immer klar, wohin das Geld fließt und wer die Entscheidungen trifft. In der Regel geht es um Maximierung des Gewinns. Das ist nicht verwerflich, aber selten gut für die Allgemeinheit.
Ein kommunaler Zusammenschluss agiert anders als ein überörtlicher Investor. Regionale Energiewerke haben eine klare Verantwortung für die Region und die Menschen, die hier leben.

Einnahmen für den kommunalen Haushalt
Kommunen haben nur begrenzten Einfluss auf die Höhe ihrer Einnahmen. Durch Schaffung von Gewerbegebieten kann man versuchen, neue Betriebe anzusiedeln, welche dann (im besten Falle) ihre Steuern vor Ort bezahlen. Doch der Erfolg ist nicht garantiert, und nicht jede Kommune hat diese Möglichkeit. Außerdem stehen nur selten geeignete Flächen zum Verkauf.

Der Einstieg in die Energieerzeugung bietet einen deutlich größeren Hebel. Durch die Ausweisung von Standorten zur Energieerzeugung kann sich eine Kommune langfristige, verlässliche Einnahmequellen verschaffen.
Ebenso entlasten niedrigere Strompreise für die eigenen Verbrauchsstellen den Haushalt. Pachten für Grundstückseigentümer und Renditen aus Bürgerbeteiligungen bleiben in der Kommune.
Bei eigener, direkter Beteiligung der Kommune an Erzeugungsanlagen wird die Wertschöpfung noch einmal deutlich erhöht. So werden Gelder frei für dringende kommunale Aufgaben (Schulen, Kindergärten, Straßenunterhalt usw.).

Versorgungssicherheit für Kommunen, Bürger und Unternehmen
Eigene Stromerzeugung in der Region erhöht nicht nur die Versorgungssicherheit. Der Betrieb eigener Anlagen macht auch unabhängiger von den enormen Preisschwankungen internationaler Energiemärkte.

Kommunen gestalten selbst: Energiemix, Anzahl der Anlagen und Landschaftsbild
Bei Freiflächen-PV wurde den Kommunen die Planungshoheit entlang von Autobahnen und mehrgleisigen Bahnstrecken bereits genommen. Hier können in einem 200-Meter-Korridor privilegierte Anlagen errichtet werden, ohne dass die Kommune darauf Einfluss hat. Diese Regelung kam Anfang 2023 quasi „über Nacht“.
Wenn der Ausbau der Erneuerbaren nicht schnell genug vorankommt, könnten weitere Privilegierungen folgen, was den Handlungsspielraum der Kommunen weiter beschneiden würde. Umso wichtiger ist es, dass wir jetzt selbst gestalten, dann entscheiden wir planungsrechtlich, wo, wie viel und welche Anlagen gebaut werden.

100 % kommunale Wertschöpfung „geschlossener Kreislauf“ Kein Geld fließt aus der Region ab. Menschen aus der Region, die in der Region Kapital anlegen, erhalten ihre Rendite. Im Idealfall wird dieses Geld dann auch wieder in der Region ausgegeben. So profitiert mittelfristig auch die örtliche Wirtschaft. Die Wertschöpfung bleibt weitestgehend in der Region.

Windkraft: Nicht nur einer gewinnt
Bei WKA verdient nicht nur der unmittelbare Flächeneigentümer, sondern auch Besitzer der Nachbargrundstücke. Nicht zu vergessen: Zufahrtswege werden erneuert, langfristig unterhalten und für größere Belastungen ausgelegt. Davon profitieren nicht nur die Anlagenbetreiber, sondern auch weitere Eigentümer und Pächter von landwirtschaftlichen/waldwirtschaftlichen Flächen. Sie müssen diese Wege nicht mehr allein unterhalten.

Keine Konkurrenz zu bestehenden regionalen Akteuren
Wenn unsere Kommunen beim Ausbau der Erneuerbaren selbst aktiv werden, geht es nicht darum, mit etablierten regionalen Akteuren in Konkurrenz zu treten. Gemeinsame Regionalwerke bieten die Möglichkeit, den Ausbau besser zu strukturieren und den Kommunen mehr Handlungsspielräume zu eröffnen. Für konkrete Projekte wird es immer die Zusammenarbeit mit den bewährten Unternehmen vor Ort geben müssen, ob es um den Bau von Anlagen, den Anschluss ans Stromnetz oder den Vertrieb von Energie geht.

Bis es soweit ist, wird es noch einige Gespräche und Zeit der Vorbereitung brauchen. Für uns ist das eine Chance, deshalb arbeiten wir daran.

Die finanzielle Ausstattung unserer Kommune wird im Jahr 2024 eine der größten Herausforderungen werden. Die Stadt Gefrees muss auch in diesem Jahr wieder höhere Ausgaben tragen. Diese entstehen durch höhere Stromkosten und höhere Gaspreise, sind Folgen der Inflation, von Tarifabschlüssen und einigen Faktoren mehr. Gleichzeitig warten wir auf den Eingang wichtiger Zahlungen. So haben wir zum Beispiel zwei Millionen Euro noch nicht erhalten, welche als Förderung für die Sanierung unserer Abwassersysteme und den Anschluss von Lützenreuth und Stein an die zentrale Kläranlage in Gefrees in Aussicht gestellt worden waren. Nur wenn diese Zahlungen endlich bei der Stadt Gefrees eingehen, können neue, dringend notwendige Investitionen in das Wasserund Abwassernetz durchgeführt werden.

Auch belasten unsere Kommunen immer mehr die Aufgaben, welche wir von Dritten übertragen bekommen. So will unsere Bundesregierung eine Energiewende, was ja durchaus sinnvoll sein mag. Die Arbeit sollen nun aber die Städte und Gemeinden machen. Ebenso beim Glasfaserausbau oder beim Mobilfunk, bei der Wärmewende, der Digitalisierung und Vielem mehr. Bei der „neuen“ Grundsteuer mussten viele Anträge durch unser Rathaus ausgegeben werden, obwohl das ebenso nicht zu unseren Aufgaben gehörte, wie zum Beispiel die Unterbringung und Integration von Asylbewerbern. Weiterhin sollen wir die E-Mobilität durch neue Ladestationen vorantreiben und leiden gleichzeitig unter Subventionssenkungen und einer überbordenden Ausschreibungspraxis. Überdies führen immer neue Regulierungen im Wasserund Abwasserbereich zu höheren Ausgaben. Unsere Verwaltung leidet also immer mehr unter fremden Einflüssen. Deshalb ist es dringend notwendig, dass wir zu einer echten Konnexität kommen – wer also bestellt, bezahlt auch!

Bei allen Herausforderungen für 2024 dürfen wir uns aber auch über das Erreichte im letzten Jahr freuen.
Hier konnten wir den Anbau an unsere KiTa Pfiffikus fertig stellen und im Juni die Einweihung von drei neuen Krippengruppen feiern. Das war ein weiterer Meilenstein für unsere Familienwelt Gefrees. Denn mit dieser Erweiterung können wir den Bedarf für unsere Kleinsten decken und unseren Eltern eine gute Versorgung „vor der Haustür“ bieten.

Gerade noch vor Weihnachten ist nun auch das erste Teilstück der Radwegeverbindung von Gefrees nach Weißenstadt fertig geworden. Auch wenn hier das Staatliche Bauamt der Bauträger war, konnte der Fuß und Radweg zwischen Kornbach und dem Haidlaser Weg nur mit erheblicher Unterstützung der Stadt Gefrees verwirklicht werden.
Hier werden wir in enger Kooperation mit dem Staatlichen Bauamt nun an der Umsetzung der Abschnitte von Gefrees (Neuenreuth) nach Knopfhammer (über den Galgenberg) und von Knopfhammer nach Kornbach arbeiten.

Ein Highlight für die Mobilität in unserem Gefreeser Land war die Einführung des Bürgerbusses. Diese Initiative des Landkreises Bayreuth haben wir auch in Gefrees dankend aufgenommen und unterstützt. Mein Dank gilt hier den ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrern, die dieses Projekt tragen und mit Leben füllen. Wichtig ist nun, dass dieses Angebot von unseren Einwohnern in Anspruch genommen und auch häufig genutzt wird. Machen auch Sie dieses Angebot weiter bekannt und probieren Sie es einfach mal aus!

Mit einer tollen Veranstaltung wurde im Oktober das neue Drehleiterfahrzeug für unsere Stützpunktfeuerwehr eingeweiht. Bei dieser Anschaffung wurde die Stadt Gefrees vom Freistaat Bayern und dem Landkreis Bayreuth unterstützt. Von den Gesamtkosten in Höhe von 885.000 Euro blieb somit ein Eigenanteil in Höhe von 352.000,EUR. Neben einem wesentlich höheren Einsatzwert wird mit dem neuen Fahrzeug auch die Sicherheit für unsere Feuerwehrfrauen und -männer deutlich erhöht in den nächsten Jahren unausweichlich sind, damit unsere Bauhofmitarbeiter ihre Aufgaben erfüllen können.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

das war nur ein Teil der Aufgaben aus dem vergangenen Jahr und auch die Aufzählung unserer Ziele, Wünsche und Maßnahmen für 2024 ist nicht vollständig.
Sicher werden ungeahnte und bisher nicht bekannte Herausforderungen auf uns warten. Diese werden wir angehen und abarbeiten.

Ich danke unseren Gefreesern für ihre konstruktiven Äußerungen und für eine ganze Menge an tollen Vorschlägen zur Verbesserung unseres kommunalen Zusammenlebens.
Dem Stadtrat danke ich für die produktive und faire Zusammenarbeit, die immer zum Wohle unserer Bevölkerung ausgerichtet ist.
Weiterhin bedanke ich mich hier vor allem bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, welche sich in vielen verschiedenen Bereichen um das Wohl der Stadt Gefrees bemühen.
Ein besonderer Dank geht an unsere Rettungskräfte von Feuerwehr und BRK. Euere ehrenamtliche Bereitschaft, immer und zu jeder Zeit für andere in Not Geratene da zu sein und zu helfen, ist einfach unglaublich.

Lassen Sie uns noch einmal innehalten und dann loslegen, um unser Gefreeser Land in 2024 wieder ein Stück besser zu machen!

Ihr Oliver Dietel

Bürgermeister Stadt Gefrees

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